Beiträge zur geistigen Situation der Gegenwart Jg. 4 (2003), Heft 3 Alec A. Schaerer Begriffliche Bedingungen für den Umgang mit Ganzheit und Gewißheit Zusammenfassung Fragen um Ganzheitserfassung oder Gewißheit werden beargwöhnt, während menschliches Tun, gespiegelt an der ganzen Wirklichkheit, uns vor Grenzen stellt. Der Umgang mit diesen Fragen ist (wie mit allen anderen) gefärbt von den gewählten Kategoriensystemen, durch die die empirischen Phänomene beurteilt werden. Die Kategorien der derzeit paradigmatischen Ansätze erlauben in der Tat keine Gewißheit, vor allem nicht im Umgang mit der Ganzheit; deshalb sind die 'modernen' Formulierung von Gesetzmäßigkeiten nicht mehr essenzialistisch, sondern zunehmend stochastisch geworden. Sie erlauben aber keine Einsicht in den Kern der Singularitäten (Einzelfälle) und es kann innerhalb dieser Ansätze nicht endgültig entschieden werden, ob die Ganzheit per se unzugänglich sei. Wir legen einen Ansatz vor, der diese Schwächen nicht hat. Er verläuft in streng universell anwendbaren Grundbegriffen, in denen Perspektivität und Ganzheitserfassung kompatibel ist, und bietet auch eine Klärung der Basis der nun paradigmatischen Ansätze, die diese selbst nicht leisten können (Letztbegründungs-Problematik). Es resultiert eine Struktur von präzis ausgewogenen Leit-Ordnungen mit heuristischem Gehalt, welche die 'modernen' (d.h. auf äußerlich-empirischer Basis erreichten) Formulierungen von Gesetzmäßigkeiten und Ursächlichkeiten komplementär ergänzen. | |
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